Sollte ich das Zellophan einer Zigarre entfernen?

Diese Frage sorgt in einigen Foren für emotionsgeladene Reaktionen. Aber weshalb werden Zigarren überhaupt in Zellophan verpackt? Der Trend kam vor vielen Jahren aus den USA und bis auf Habanos verwenden fast alle Hersteller Zellophan. Die für ihre Pragmatik bekannten US-Amerikaner greifen sich gern bei ihrem Händler eine Zigarre, packen sie in die Hemdtasche und rauchen sie nachmittags auf dem Golfplatz oder abends auf der Terrasse. Das empfindliche Deckblatt einer Zigarre hat diese sportliche Transportart aber gar nicht gern, Beschädigungen sind vorprogrammiert. In Zellophan verpackt ist das aber kein Problem.

Auch Zigarrenhändler sind zwiegespalten Einerseits nehmen die Kunden Zigarren vor dem Kauf gern in die Hand. Beschädigungen des Deckblatts sind damit auf Dauer nicht auszuschließen, und die Hygiene spielt auch eine Rolle. Dagegen spricht die Ästhetik und so sehen es auch viele Aficionados, denn schön sehen in Plastik verpackte Zigarre nun wirklich nicht aus.

Die emotionsgeladenen Diskussionen in den Foren beziehen sich auf die Frage, ob Zigarren unterschiedlicher Herkunft im Humidor nebeneinander liegen können, ohne dass beispielsweise die Aromen einer kräftigen Havanna die einer milden Domingo beeinflussen. Ein anderer Aspekt ist die Reifung der Zigarre. Wenngleich das Zellophan zulässt, dass Feuchtigkeit eindringt bzw. sie auch die Umhüllung wieder verlassen kann reifen Zigarren in Zellophan sicherlich etwas ungestörter und langsamer. Im Humidor mag man aus ästhetischen Gründen gern auf das Zellophan verzichten, zumal wenn die Zigarren für den täglichen Gebrauch bestimmt sind.

Anders schaut die Sache natürlich aus, wenn der Aficionado eine ganze Zigarrenkiste gekauft hat und die Zigarren über einen längeren Zeitraum lagern möchte. In diesem Fall sollte man das Zellophan entfernen.